Die Zeit ab 1960

Zum 40jährigen Jubiläum veranstaltete der Verein 1961 einen Festabend mit Ehrung der Gründungsmitglieder sowie Ehrung für 25-, 30- und 40jährige Mitgliedschaft.

1962 war die Primizfeier von Ludwig Epp, bei der die Waldbergler zur Verschönerung der Feier den Primizianten im Landauer, mit Vorreiter und Musikkapelle, vom Fischhaus ins Heimatdorf begleiteten.

Im Jahre 1966 fand im Postsaal ein Dorfabend unter dem Motto "Wo man singt, da laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder " statt. Neben den Gruppen von Toni Rott wirkte auch unser Verein mit. Erstmals vorgetragen wurde ein von Hauptlehrer Gottlieb Bauer selbst komponiertes Lied - das Roßhauptener Heimatlied. Gesungen wurde es damals von Marie und Vefi.

Ein Jahr später, im Frühjahr 1967, hatte der Verein tief in die Kasse gegriffen und mit Hilfe der Landjugend den Kalvarienberg sauber instandgesetzt, die Kreuzgruppe wieder in Ordnung gebracht und die Umfassungsmauer neu erstellt.

Im gleichen Jahr wurde der zweite Maibaum aufgestellt und die Figuren dafür ergänzt. Der Baum wurde allerdings nicht mehr in den Erdboden sondern auf einen Betonsockel gestellt und mit Schrauben befestigt.

Beim Gaufest 1968 in Rieden trat erstmals die im Winter zuvor ins Leben gerufene Jugendgruppe auf, wobei die erste Jugendgruppe nach dem Krieg schon Mitte der 50er-Jahre gegründet wurde. Um die acht Paare nahmen sich besonders Josef Frank, Michael Puchele und Josef Pimiskern an.

Im Jahre 1969 wurde dem Verein die Organisation des Gaufestes übertragen. Bereits am Festabend waren etwa 2.000 Besucher anwesend. Am Sonntag wurde der Festgottesdienst bei gutem Wetter auf dem Dorfplatz gefeiert. Bei dem stattlichen Festzug boten 19 Musikkapellen, ein Landauer mit Ehrengästen, neun Festwägen und etwa 1.800 Trachtler den zahlreichen Besuchern ein farbenfrohes Bild.

Das Gaupreisplatteln wurde ein Jahr darauf mit sehr guter Beteiligung - es waren 220 Teilnehmer - in Roßhaupten durchgeführt.

Im gleichen Jahr wurden am Springbrunnen bei Maria Steinach sowie an der Marien-Grotte die Einfassungen mit Naturgrüntensteinen erneuert. 1971 wurde es uns durch eine Spende von Margreth Schinner ermöglicht, sämtliche Stationen am Kalvarienberg zu renovieren.

Nach 24jähriger Tätigkeit als 1. Vorstand gab Markus Linder sein Amt am 20. Dezember 1970 aus gesundheitlichen Gründen ab. Vom Verein wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. Sein Nachfolger wurde Michael Puchele.

Am 28. August 1971 feierten wir das 50jährige Gründungsfest. Anwesend waren die Gauvorstandschaft, der Patenverein "Schwäbischer Rigi" Stötten und viele Ehrengäste. Die Gründungsmitglieder Hans Hartmann, Johann Lipp, Urban Köpf und Alois Kümmerle wurden für 50jährige Treue zum Verein geehrt. Anläßlich des Jubiläums ließ der Verein bei der niederbayerischen Fahnenstickerei Kössinger in Schierling eine neue Fahne anfertigen. Diese wurde am 29. August 1971 in unserer Pfarrkirche St. Andreas geweiht.

Am 17. März 1973 wurde das Primizbaumziehen für Diakon Alois Linder, ein Sohn unseres Ehrenvorstandes Markus Linder, durchgeführt. Der Primizbaum wurde am 16. Juni 1973 aufgestellt. Nachmittags fand das traditionelle Primizbaumklettern statt. Alois Linder empfing die Priesterweihe am 23. Juni 1973 in Immenstadt und am darauffolgenden Tag feierte er in unserer Pfarrgemeinde seine erste Hl. Messe.

Bei der Jahresversammlung des Oberen Lechgauverbandes am 3. Oktober 1974 wurde Ehrenvorstand Markus Linder und Ehrenmitglied Anton Lipp für langjährige Tätigkeit in der Heimat- und Brauchtumspflege mit dem Gauehrenzeichen ausgezeichnet.

Am 1. Februar 1976 veranstalteten die Waldbergler zum erstenmal ein Wettrodeln am Kalvarienberg. Auch in den folgenden Jahren wurde dieses Rennen durchgeführt. Teilweise nahmen über 100 Personen daran teil sowie zahlreiche Zuschauer.

Ein Fest der besonderen Art wurde am 4. September 1976 gefeiert. Hans Hartmann blickte auf 75 Lebensjahre zurück, von denen er 50 Jahre lang Gaukassier bzw. Gauehrenkassier war. Bei den Waldberglern war er 21 Jahre lang 1. Kassier, 24 Jahre Gaudelegierter und zudem noch 2. Kassier und Revisor. 1931 wurde er zum Ehrenkassier ernannt. Zu seinem Geburtstag gaben ihm eine große Zahl von Gratulanten die Ehre. Am 14. Februar 1978 starb Hans Hartmann nach kurzer Krankheit.

Im Alter von 72 Jahren verstarb am 15. Oktober 1980 unser Ehrenvorstand Markus Linder. 24 Jahre leitete er als 1. Vorstand die Geschicke unseres Vereins. Für Musik und Gesang war Markus Linder immer ein leidenschaftlicher Verfechter. Bei der Musikkapelle war er ebenfalls 1. Vorstand und 40 Jahre Klarinettist. Zwei Gaufeste führten die Waldbergler unter seiner Regie durch.

Anfang der 80er-Jahre wurden die Heimatabende im Gasthaus Post immer schlechter angenommen. In den Folgejahren wurden statt dessen Feste im Garten von Franz Lipp und schließlich die auch heute noch durchgeführten Dorffeste auf dem Dorfplatz veranstaltet.

Beim Gaufest 1982 in Marktoberdorf konnten sich unsere Mädla zum erstenmal in ihrer neuen Tracht zeigen. Geplant war das eigentlich schon für das von der Musikkapelle Roßhaupten durchgeführte Bezirksmusikfest, was allerdings durch Probleme bei der Lieferung des Stoffes nicht möglich war. Aus Kostengründen wurde das Nähen der Tracht vom Verein selbst übernommen. Unter Mithilfe der aktiven Mädla nahm das insbesondere unsere Pepi Heißerer in die Hand.

1985 konnte nach einer Pause wieder eine Jugendgruppe unter Vorplattler Sepp Pimiskern und Jugendleiter Alois Puchele gegründet werden.

Im Frühjahr 1987 stellte die Gemeinde Roßhaupten dann dem Verein einen neuen Proberaum im Alten Schulhaus zur Verfügung.

Etwa 80 junge Burschen und Männer stellten am 17. Juni 1988 mit vereinten Kräften den Primizbaum für Diakon Werner Kaspindalin auf. Am 29. Juni 1988 wurde der Primiziant von der Gemeinde in einem festlichen Zug zum Dorfplatz geleitet. Seine erste Hl. Messe feierte er am 3. Juli 1988.

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